Verpackungen - überall dabei
Wer heute etwas einkauft, kauft meist die Verpackung gleich mit. Egal ob Milch oder Gemüse, in den meisten Fällen bringt man das Gekaufte mit irgend einer Art von Umverpackung nach Hause. Sie dient einerseits dem Schutz der Ware, andererseits hat sie oftmals als Verkaufsverpackung die Aufgabe, für das Produkt in ihrem Inneren zu werben. Meist umhüllt die Verpackung das Produkt, um es zu schützen, oft aber schlicht, um es überhaupt transportieren zu können. Denn lose Güter wie Reis oder Zucker müssen in Säcke oder Kartons verpackt werden, um überhaupt praktisch transportiert werden zu können.
Die Industrie unterscheidet verschiedene Komponenten der Verpackung. Einerseits gibt es das Packmittel, das das eigentliche Packstück aufnimmt. Dazu kommt das Packhilfsmittel, das zum Verschließen oder Polstern oder auch Beschriften des Packstückes dient. So wäre ein Karton ein Packmittel, das Klebeband, das ihn verschließt, das Packhilfsmittel, Styroporteile im Inneren ebenso. Materialien, die zu Verpackungszwecken genutzt werden, nennt man Packstoffe. Sie sind sehr vielfältig, und es werden immer mehr. Papier, Karton Kunststoff, Holz, Metall oder Glas sind die Klassiker, inzwischen gibt es aber auch schon so genannte alternative Verpackungsmaterialien wie zum Beispiel Popcorn oder andere essbare Stoffe, die man zum Auspolstern verwendet.
Verpackung ist mehr als nur Schutz
Neben den Funktionen Schutz, Verkauf und Transport müssen Verpackungen aber noch ein paar anderen Zwecken dienen: Die Verpackung macht viele Waren erst lagerfähig. Oft genug dienen gerade eckige Verpackungen dazu, die Lagerhaltung zu vereinfachen. Runde oder zylindrisch verpackte Waren würden im Lager zu Problemen führen. Außerdem stehen auf der Verpackung oft wichtige Informationen für den Käufer, wie zum Beispiel die Inhaltsmenge oder Inhaltsstoffe sowie der Preis.
Auch Gefahrenhinweise, das Verfallsdatum und der Barcode, der das Kassieren erleichtert, könnten ohne Verpackung nur schwer an den Waren angebracht werden. Verpackungen können auch die Entnahme erleichtern. Oft nehmen wir sie noch nicht einmal als Verpackung wahr. So dient die Flasche der Verpackung und erleichtert die Entnahme des flüssigen Inhalts erheblich. Einige Verpackungen erleichtern uns das Portionieren, wie zum Beispiel Portionsbeutel, die nicht nur bei Arzneimitteln vorkommen.
Die Werbefunktion von Verpackungen ist nicht zu unterschätzen. Denn sie prägt das Erscheinungsbild des Produkts maßgeblich mit. So wäre zum Beispiel ein Schokoriegel ohne seine Verpackung kaum denkbar, ebenso wie viele Waren der Kosmetikindustrie. Die Verpackung soll neugierig auf das Produkt machen und zum Kauf anregen. Sie prägt auch das Bild der Marke mit. Viele Käufer fühlen sich abgeschreckt, wenn ihnen die Verpackung nicht zusagt. So steigert die Verpackung im besten Falle den Absatz.
Supermärkte wurden erst durch Verpackung möglich
Der heute selbstverständliche Supermarkt wurde erst durch die vielfältigen Verkaufsverpackungen möglich. Denn nur dadurch war es machbar, dass die Verbraucher ihre Waren aus den Regalen selbst entnehmen konnten. Im so genannten Tante-Emma-Laden wurden viele Waren noch aus großen, für den Endverbraucher unhandlichen, Verpackungen entnommen und in haushaltsübliche Mengen abgepackt. Mit einer Verkaufsverpackung war dies nicht mehr nötig.
Die deutsche Verpackungsbranche besteht aus ganz unterschiedlichen Unternehmen. Sie entstammen zum Teil der Papier- zu anderen Teilen der Kunststoff-, Glas oder Metallindustrie. Deshalb ist eine Gesamtbetrachtung der Verpackungsbranche nur schwer möglich. In die Kritik allerdings gerät die Verpackung schon seit vielen Jahren durch die Tatsache, dass sie in der Regel als Müll endet. Viele Verpackungen lassen sich nur schwer oder sogar gar nicht recyceln.
In Deutschland wurde ein ausgeklügeltes System zum Recycling von Verpackungen entwickelt. Schon seit langem ist es üblich, auf Flaschen Pfand zu verlangen, um so deren Rückgabe zu forcieren. Seit 1991 gibt es das so genannte Duale System Deutschland, das das Recycling von Verkaufsverpackungen sicher stellen soll. Seit die Verpackungsverordnung gilt, sind in Deutschland die Produzenten dafür verantwortlich, die Verpackungen wieder zurückzunehmen und umweltgerecht zu verwerten. Das Duale System übernimmt diese Aufgabe für alle Mitgliedsbetriebe.
Das Recycling von Verpackungen ist inzwischen ein millionenschwerer Markt geworden, ebenso wie der Markt der Verpackungsherstellung. Die Verpackung prägt die Wirtschaft mit und ist aus dem modernen Leben nicht wegzudenken.