Feinmechank, Optik, Uhren – Qualität aus Deutschland

Feinmechanik, Optik und Uhren sind drei Bereiche, die nicht nur auf den ersten Blick eng miteinander verwoben sind. Denn die Branche, die aus den beiden Handwerken der Optik und Feinmechanik zusammen gewachsen ist, wurde aus ihrer Tradition der Präzisionsarbeit zu einer wichtigen Industrie in Deutschland. Heute hat sie ebenfalls eine führende Stellung auf dem Weltmarkt erreicht.

Denn Feinmechanik und Optik sind nicht nur Feinarbeit mit dem Schraubenzieher, sondern sind heute gekennzeichnet durch die Schlagworte Hightech, Innovation und Wachstum. Und auch wenn es mit Uhren und Brillen begann und die Wurzeln der Branche weit zurückliegen, gehört sie heute zu den extrem zukunftsträchtigen Wirtschaftszweigen in Deutschland. Die Produkte der Branche werden sowohl für Endverbraucher als auch für die Industrie entwickelt und haben eins gemeinsam: sie verbessern Abläufe und Lebensqualität derer, die sie einsetzen.

Rund 2700 Firmen widmen sich dem Geschäft mit Feinmechanik, Optik und Mechatronik. Sie investieren fast 10 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Die Branche ist kerngesund und nach wie vor im Wachstum begriffen. Das Geschäft mit Sehen, Vergrößern und Messen ist einträglich. Dabei ist die Exportquote sehr hoch: weit über die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet dieser Wirtschaftszweig im Ausland.

Klassisches Handwerk: Feinmechanik, Optik, Uhren

Bei diesen Zahlen ist allerdings nur die Industrie berücksichtigt, die sich der Herstellung von Feinmechanik, Optik oder Uhren widmet. Die klassischen Handwerksbetriebe wie Optiker, Feinmechaniker oder Uhrmacher sind dabei noch gar nicht mitgezählt. Dabei sorgen zum Beispiel die Augenoptiker dafür, dass die Bürger adäquat mit allen möglichen Sehhilfen versorgt werden. Das tun sie mit großer handwerklicher Präzision und unter dem Einsatz modernster Messtechnik. Sie benötigen – genau wie die Feinmechaniker und Uhrmacher – eine sehr spezifische Ausbildung. Sie bewegen sich auf einer Grenze zwischen Handwerk und Hightech.

Die einzelnen Teilbranchen zeigen zwar stabiles Wachstum. Das fällt jedoch recht unterschiedlich aus. Die Augenoptische Industrie, die Brillen und Gläser für den Endverbraucher produziert, hat im Jahr 2007 ein Umsatzplus von 2,4 Prozent erzielt. Mit optischen Technologien dagegen wurde im selben Zeitraum ein Plus von 13 Prozent erreicht.

Und genau wie in anderen Branchen macht sich mittlerweile auch bei Feinmechanik, Optik und Uhren ein Fachkräftemangel breit. Es fehlt sowohl an Ingenieuren als auch an anderen Fachkräften, die die spezifischen Forderungen dieser Branche erfüllen können. Branchenvertreter bemängeln, dass Kindern in Schulen und Kindergärten nicht genug Technikbegeisterung mit auf den Weg gegeben wird. Darüber hinaus versucht man bereits, mit Qualifizierungsmaßnahmen ältere Menschen fit für den Job in Optik und Feinmechanik zu machen oder gezielt Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben. Außerdem möchte man bessere Bedingungen für weibliche Mitarbeiter schaffen, damit sie zukünftig problemlos die Anforderungen von Beruf und Familie erfüllen können.

Optik, Feinmechanik und auch Uhren gelten als so genannte Querschnittstechnologien. Denn sie finden in ganz unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft Verwendung, wie zum Beispiel in der Medizintechnik, im Maschinenbau oder bei der Produktion von Halbleitern. Und auch die Feinmechanik ist viel mehr als Uhren. Modernste Mess- und Regeltechnik sorgt in vielen Bereichen dafür, dass alles glatt läuft. Das betrifft nicht nur industrieelle Abläufe. Auch in Arztpraxen und Krankenhäusern sorgen ganz unterschiedliche Geräte für genaueste Messungen in der Diagnostik. Und letztlich stecken sowohl Optik als auch Feinmechanik in jedem Fotoapparat.

Optik als auch Feinmechanik stecken in jedem Fotoapparat

Gerade das Geschäft mit den Kameras boomt seit einigen Jahren. Denn digitale Modelle haben sich in allen Bevölkerungsschichten durchgesetzt, immer neue Produkte mit immer besserer technischer Ausstattung sorgen für gute Absatzchancen. Und Fototechnik aus Deutschland ist für ihre hohe Präzision bekannt. Das schlägt sich auch in der Exportquote dieses Zweigs der Feinmechanik nieder. Sie lag im Jahr 2007 bei 65 Prozent. Und auch wenn Produkte aus Asien in Deutschland von Endverbrauchern sehr stark nachgefragt werden, deutsche Imaging- und Fototechnik erfreut sich weltweit großer Nachfrage. Alles in allem lässt sich feststellen: die Branche, die sich mit Feinmechanik, Optik und Uhren beschäftigt, hat noch eine große Zukunft vor sich.