Geld, Kredite, Immobilien – die Ursachen für die Wirtschaftskrise sind vielfältig

In allen Ländern widmen sich Geldinstitute dem Geschäft mit Geld, Krediten und Immobilien. Dabei zählt das deutsche Bankwesen zu den bedeutendsten der Welt. Und auch wenn das gesamte internationale Bankwesen in der zweiten Jahreshälfte 2008 gehörig ins Wanken geraten ist, hat dieser Wirtschaftszweig eine Relevanz für alle anderen Branchen, die man auf keinen Fall unterschätzen darf.

Denn gewöhnlich kommt kein Unternehmen ohne Geld aus. Und wenn es keines hat, benötigt es eben einen Kredit. Und auch die Immobilien spielen für jede Firma eine Rolle. Denn – egal ob gemietet oder gekauft – irgendwo müssen sie sich ansiedeln. Und egal, ob es um die Beschaffung von Geld mittels Kredit oder die Anschaffung von Immobilien geht, immer hat dabei eine Bank die Finger im Spiel.

Das deutsche Bankwesen ist anders strukturiert als man dies von dieser Branche in anderen Ländern kennt. Öffentlich-Rechtliche und genossenschaftliche Kreditinstitute spielen eine sehr große Rolle, Privatbanken dagegen haben nur einen geringen Marktanteil.

Geld und Kredit – bei deutschen Banken immer noch sicher

Ungewöhnlich am deutschen Bankwesen ist der im internationalen Vergleich sehr niedrige Marktanteil der Privatbanken im Verhältnis zu den Öffentlich-Rechtlichen und genossenschaftlichen Kreditinstituten. Die so genannte Dreisäulenstruktur aus Genossenschaftsbanken, öffentlich-rechtlichen und Privatinstituten ist zwar im internationalen Vergleich weniger profitabel. In der Finanzmarktkrise hat sich diese Struktur jedoch positiv ausgewirkt.

Denn Sparkassen und Genossenschaftsbanken sind weniger profitorientiert als Privatbanken. Und auch wenn sie sich genau wie diese mit Geld, Kredit und Immobilien befassen, geschieht das in diesen Instituten auf der Basis der absoluten Kundenorientierung. Vor allem dieser Tatsache ist es zu verdanken, dass Bankdienstleistungen in Deutschland relativ günstig sind. Und da der Anteil der nicht privatwirschaftlich geprägten Banken relativ hoch ist, hat sich auch die Finanzmarktkrise weniger stark ausgewirkt als in den USA, wenn sie natürlich auch am deutschen Bankwesen nicht spurlos vorbeigegangen ist.

Mit den Immobilien begann die Krise

Diese Krise ging vom so genannten Subprime-Markt in den USA aus. Hierbei handelt es sich um Kredite, die an Kunden mit geringer Finanzkraft vergeben wurden. Auch wenn die Finanzierer wissen, dass einige Kunden dieses Geld niemals aufbringen werden, kalkuliert man diese Verluste von vornherein mit ein. Solche „faulen Kredite“ werden mit höheren Zinsen und schlechten Tilgungsmodellen angeboten, was sie für den Anbieter dennoch interressant macht. Die Verbraucher haben mit solchen Krediten vorwiegend Immobilien finanziert, ohne aber genügend Geld für deren Rückzahlung zur Verfügung zu haben.

Allerdings hat man in den USA schlicht zu viele dieser Kredite vergeben, vor allem bei der Finanzierung von Immobilien. Das führte zu massiven Ausfällen und in der Folge stiegen die Preise für Immobilien ebenso wie die Zinsen. Daraufhin mussten einige Immobilienfinanzierer in die Insolvenz gehen.

Dies war der Auslöser für die Finanzkrise, denn die faulen Kredite waren mit Wertpapieren gegenfinanziert, die in der Folge an Wert einbüßten. Diese wurden auf dem internationalen Finanzmarkt gehandelt und haben diesen schließlich in Mitleidenschaft gezogen. Es gab in der Folge weniger Investitionen, gleichzeitig stieg der Bedarf an Liquidität bei den Banken. Die Zinsen stiegen, Banken erhielten plötzlich kein frisches Geld mehr. Die Preise für Immobilien fielen gleichzeitig.

Weil die Banken sich untereinander nicht mehr vertrauten, vergaben sie auch untereinander kaum noch Kredite. Trotz internationaler Rettungsinitiativen und Einschreiten mehrerer Zentralbanken und Regierungen gewann die Krise an Boden. Auch einige deutsche Kreditinstitute, darunter Landesbanken und Immobilienfinanzier, gerieten an den Rand der Existenz.

Verschiedene Regierungen stellten Milliardenpakete zur Rettung der angeschlagenen Kredit-Unternehmen zur Verfügung. Doch die gesamte Weltwirtschaft hatte bereits Schaden genommen. Am Beginn des Jahres 2009 ist noch nicht abzusehen, wie sich die Weltwirtschaft weiter entwickeln wird. Das Geschäft mit dem Geld ist schwieriger geworden, der Bankensektor schwer erschüttert. Und auch andere Branchen sind von der Wirtschaftskrise gebeutelt. So sind Investitionen weltweit zurückgegangen, was von einem rückläufigen Konsumverhalten der Verbraucher begleitet war. Insgesamt kann man an diesem Beispiel sehen, dass der Umgang mit Kredit und Immobilien enorm wichtig für die gesamte Weltwirtschaft ist.